Sollten die Besitztümer der Hohenzollern und anderer Fürsten in der Weimarer Republik entschädigungslos enteignet werden? Wer sollte mit den Herrscherhäusern verhandeln? Länder oder Reichsregierung? Auf welcher gesetzlichen Grundlage ? Die damalige Mobilisierung zu Elementen direkter Demokratie - Volksbegehren und Volksentscheid - gibt bis heute Anlass zu demokratietheoretischen Analysen.
Marie Juchacz war die erste Abgeordnete, die nach der Erlangung des Frauenwahlrechts 1919 in Weimar in der Nationalversammlung das Wort ergriff. Schon vorher war die aus einfachen Verhältnissen stamende Frau in der sozialdemokratischen Partei aktiv gewesen. Sie engagierte sich für Sozialpolitik und wurde Gründerin der Arbeiterwohlfahrt.
Matthias Erzberger war ein großes politisches Talent der Zentrumspartei. Bekannt wurde er vor allem durch seine Verdienste als Finanzminister und Konstrukteur eines neuen Steuersystems in der Weimarer Republik. Doch bereits während des Ersten Weltkriegs agierte er hinter den Kulissen und war beteiligt an der Entmachtung Kanzler Bethmann Hollwegs. Ein ambivalenter Charakter, der zu Beginn der Republik ermordet wurde.
Als Richard Lefèvre 1905 zu Grabe getragen wurde,stand er in hohem Ansehen als jemand, der sich in Berlin-Friedenau für den Neubau einer Kirche stark gemacht hatte und sich für Arme und Waisen eingesetzt hatte. Andererseits hat er wie viele Gutbetuchte der Gründerzeit zur Aufwertung des jungen Stadtteils beigetragen und auch durch eigene Bautätigkeit davon profitiert.
Die Pandemie der sogenannten Spanischen Grippe wütete 1917/1918 weltweit. General Ludendorff hoffte, das massenhafte Sterben würde der deutschen Kriegsführung helfen. Doch die Niederlage nach scheinbar großen Siegen an der Westfront im Frühjehr 1918 war hausgemacht.
Eine wichtige Rolle spielte auch die Notlage der heimischen Bevölkerung.
Die Diskussionen um die deutsche Friedensresolution von 1917 bieten ein Lehrstück der Intrigenschmiede. Die verschiedenen Akteure in Reichstag und Oberster Heeresleitung verfolgten das machtpolitische Interesse, Kanzler Bethmann Hollweg aus dem Amt zu treiben, persönliche Karriereinteressen, die Möglichkeit, kriegerische Annexionspolitik trotz kriegsmüder Bevölkerung voranzutreiben, aber auch Friedensinteressen. Der Aufsatz wirft einen detailgenauen Blick hinter die Kulissen.